Die Yogalehrerin Danielle Collins entwickelte über Jahre hinweg eine Methode des Gesichtsyogas, die überwiegend aus den folgenden drei Bausteinen besteht:
1. Gesichtsübungen zur Stärkung und Entspannung der Muskulatur:
Die Gesichtsmuskeln unterscheiden sich im Aufbau von den restlichen Muskeln im Körper – sie sind größtenteils miteinander verbunden und hängen mit den Knochen oder direkt mit der Haut zusammen und werden überwiegend vom Gesichtsnerv gesteuert. Die Gesichtsmuskulatur muss also ein wenig anders behandelt werden als andere Muskeln – so steht bei manchen Übungen die Anspannung und Stärkung, bei anderen hingegen die Entspannung im Vordergrund. Alle Hautschichten und Muskeln müssen ganzheitlich bearbeitet werden, um nicht auszuleiern und schlaff oder gar verletzt zu werden. Die Entspannung des Gesichts ist ein integraler Bestandteil des Gesichtsyogas, denn wenn wir gestresst sind, spannen wir automatisch die Gesichtsmuskulatur an oder wiederholen permanent bestimmte Gesichtsausdrücke, wodurch mit der Zeit u.a. tiefe Furchen und Falten entstehen.
2. Gesichtsmassage und Lymphdrainage:
Gesichtsmassage spielt beim Gesichtsyoga eine wesentliche Rolle. Die Praxis der Gesichtsmassage ist nicht neu – schon seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. waren die Vorteile dieses Verfahrens bekannt und sind inzwischen auch gründlich erforscht. Gesichtsmassage bringt stagnierenden Lymphfluss wieder in Bewegung und fördert die Durchblutung. Eine Studie belegte, dass eine richtig angewandte Gesichtsmassage dem Effekt eines »Mini-Liftings« gleichkommt.
3. Gesichts-Akupressur:
Ursprünglich stammt dieses Fingerdruck-Heilverfahren aus Asien und ist dort seit Tausenden von Jahren Bestandteil im Ayurveda (Indien), in der traditionellen chinesischen Medizin und im Shiatsu (Japan). In der fernöstlichen Medizin vertritt man die Annahme, dass die Stimulierung bestimmter Körperpunkte unsere feinstoffliche Energie ausgleicht. Betrachtet man die Akupunktur aus westlicher Sicht, trägt diese Methode vor allem zur Entspannung, zur Schmerzlinderung und zu verbessertem Blutfluss bei.
Welche Vorteile bietet Gesichtsyoga?
- straffere und weichere Haut
- glattes und ebenmäßigeres Hautbild
- gesünderer Teint
- stärkere Gesichtsmuskulatur
- weniger Linien und Falten
- Rückgang von Schwellungen und Augenringen
- geringere Belastung der Augen
- weniger Verspannung im Gesicht
- weniger Verspannung in Kopf, Nacken und Schultern
- vitale, lebendige Ausstrahlung
- besseres Wohlbefinden im Allgemeinen
Ergebnisse
Wie schnell Gesichtsyoga beim Einzelnen wirkt, hängt auch von Faktoren wie Veranlagung, Alter und Lebensstil ab. Doch wenn man täglich etwas Gesichtsyoga betreibt, wird man auf jeden Fall Ergebnisse sehen.
Eine der neuesten und bedeutendsten Studien zu diesem Thema wurde 2018 an der Northwestern University in den USA durchgeführt. Die Probanden absolvierten 20 Wochen lang täglich ein halbstündiges Gesichtsyoga-Programm. Ein Team von Medizinern und Hautspezialisten betreute die Probanden und stellte am Ende des Studienzeitraums einen Altersrückgang der Haut um beinahe drei Jahre fest.
Auch wenn Gesichtsyoga in erster Linie aus ästhetischen Gründen und zur Steigerung des Wohlbefindens angewandt wird, empfehlen mittlerweile diverse Gesundheitsorganisationen die Methode als therapeutische Maßnahme.